Kindlicher Knick-Senkfuß/Plattfuß

Symptome und Beschwerden

Beim Knick-Senkfuß bzw. -Plattfuß handelt es sich um komplexe Deformität des Fußes in allen 3 Ebenen:

 

  • Valgus des Rückfußes (X-Stellung)
  • Supination des Vorfußes (Auswärtsdrehung)
  • Dorsalflexion des Talus, Calcaneus (Beugung zum Fußrücken)

Die meisten Knick-Plattfüße bei kleinen Kindern sind physiologisch betrachtet etwas völlig Normales. Die zeitweilige Abflachung des Längsgewölbes ist ein Bestandteil der natürlichen Entwicklung. Zudem führen die dicken Fettpolster unter den Sohlen der Füße schon rein optisch zu dem Eindruck, dass zunächst jeder Kinderfuß ein Plattfuß ist. Diese besondere Stellung des kindlichen Fußes hat anatomisch durchaus ihren Sinn, denn sie dient dazu, den noch unsicheren Gang zu stabilisieren

Kindlicher Knick-Senk-Fuss

Allerdings ändert sich diese Situation bis zum Alter von sechs, sieben Jahren entscheidend. Bis dahin sollte das Längsgewölbe des Fußes ausgebildet sein. Zugleich sollten sich die stabilisierenden Bänder ausreichend gekräftigt haben, während die Fettpolster unter den Sohlen verschwunden sind. Wir müssen allerdings davon ausgehen, dass bei etwa einem Fünftel aller Kinder, die mit drei Jahren Plattfüße hatten, dies auch nach der Pubertät noch fortbestehen, wenn man im Alter zwischen 10 und 12 Jahren nicht dagegen vorgeht.

Diagnose: Kindlicher Knick-/Plattfuß

Nach Innen eingedrehte Ferse mit Verschiebung der Knöchelgabel (Außen- und Innenknöchel) und Beteiligung des Unterschenkels an der Innenrotation. Verlagerung der Belastung auf die Fußinnenseite mit ggf. Absenkung des Fuß-Längsgewölbes.

Ursachen

Bei der Entstehung von Plattfüßen spielen nicht nur Veränderungen am Längsgewölbe eine Rolle, sondern – und das in noch entscheidenderem Maße – eine Fehlstellung im unteren Sprunggelenk.
Wenn das Sprungbein im unteren Sprunggelenk über dem Fersenbein abrutscht und sich nach innen schiebt, kippt auch das Fersenbein nach innen. Zugleich sinkt der innere Fußrand nach unten. Diese Verschiebungen bilden sich aber in der Regel wieder zurück, wenn die Muskulatur stärker wird und sich die entsprechenden Sehnen und Bänder am Fuß bilden.

In den meisten Fällen richtet sich das Längsgewölbe wieder auf, sobald sich die Kinder auf die Zehenspitzen stellen oder die große Zehe nach oben ziehen. Wir sprechen dann von einem flexiblen Knick-Plattfuß. Davon zu unterscheiden ist der sogenannte kontrakte Knick-Plattfuß. Dabei handelt es sich um eine rigide, also starre Fehlstellung. Die Ursache besteht häufig darin, dass Knochen, die eigentlich separat voneinander existieren, feste Verbindungen, sogenannte Koalitionen, eingehen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Dazu bedarf es ggf. einer neurologischen Untersuchung.


Mögliche Gründe für die Entstehung eines Knickfußes bei älteren Kindern können

  • Unfälle
  • Lähmungen
  • Infektionen oder
  • Fehlbelastungen des Fußes sein.

Auch bei Kindern kann in seltenen Fällen eine Rheumaerkrankung an der Entstehung des Knickfußes schuld sein. Gerade jene Kinder die unter massivem Übergewicht (Adipositas) leiden, entwickeln während des Heranwachsens einen Knickfuß.

Folgen

Falls sich der Plattfuß nicht wieder zurückbildet oder die Abflachung des Längsgewölbes zu Beschwerden führt, sollten die Füße unbedingt von einem kompetenten Facharzt untersucht werden. Nun ist es in der Tat nicht immer einfach, darüber zu entscheiden, ob man einen Plattfuß bereits im Kindesalter behandelt oder stattdessen lieber abwartet, ob sich die Veränderungen im Laufe der Zeit von selbst wieder „auswachsen.“

Die Auffassungen darüber, welche Therapie beim kindlichen Plattfuß infrage kommt, gehen im Übrigen weit auseinander. Es erfordert sowohl eine große Menge Erfahrung als auch viel Fingerspitzengefühl, um im Einzelfall zu entscheiden, ob eine Korrektur angebracht ist oder nicht. Dabei spielt zum einen eine Rolle, welcher Art die Beschwerden sind, und zum anderen die Frage, wie sich die Verformungen im Alltag auswirken.

Behandlung

Bequeme, flexible Schuhe und Barfußlaufen kräftigen die Fußmuskulatur ebenfalls. Zusätzlich sind weitere konservative Therapiemethoden zu nennen, wie Einlagen, Schuhzurichtungen oder Krankengymnastik.


In seltenen Fällen, zum Beispiel bei starken belastungsabhängigen Schmerzen oder besonderen Grunderkrankungen, wird die Fehlstellung des Fußes operativ korrigiert. Solch ein Eingriff sollte spätestens im Alter von sechs bis zwölf Jahren geschehen.

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