Plattfuß
Symptome und Beschwerden
Platter Fußabdruck. Ermüden der Füße bei Steh- und Gehbelastung. Schwielenbildung auf der Fußinnenseite. Häufig X-Beinstellung und hervortretende Innenknöchel. Das eigene Körpergewicht verstärkt die Fehlstellung. Eine X-Beinstellung kann Knie- und Hüftprobleme verursachen, die durch Aufrichtung mittels aktiven Einlage nachweislich zu verbessern ist. Häufig sind Beschwerden am inneren Fußrand in der Gegend des Kahnbeins und zur Fußsohle hin vorhanden. Mitunter werden Schmerzen in den Waden, in den Knien, den Oberschenkeln, in der Hüfte und im Kreuz geklagt. Beim ausgebildeten Plattfuß sind meist keine Schmerzen mehr vorhanden.
Diagnose: Plattfuß
Komplette Abflachung des Fuß-Längsgewölbes mit gleichzeitiger medioplantarer Verschiebung (bodenwärts und nach innen gerichtet) des Kahnbeins. Der (plantare) Bandapparat in der Fußsohle ist überdehnt und kann die nötige Verklammerung des Längsgewölbes nicht gewährleisten.
Ursachen
Der Plattfuß (lat. pes planus) ist eine angeborene oder erworbene Fußfehlstellung, bei der das Längsgewölbe (die Wölbung von der Ferse zum Vorderfußballen) des Fußes eingesunken ist. Dadurch bedingt kann es zum Abkippen der Ferse zum Fußaußenrand hin sowie auch zum Abkippen des Vorfußes zum Fußaußenrand hinkommen. Im Extremfall liegt die Fußfläche vollständig auf dem Boden auf. Eine weniger ausgeprägte Form des erworbenen Plattfußes ist der Senkfuß, bei dem das Längsgewölbe nur bei Belastung des Fußes zum Boden hin durchdrückt. Die Achillessehne kann verkürzt sein und außerdem knicken die Ferse und der Vorfuß häufig zur Außenseite ab (Valgisierung beziehungsweise Abduktion). In solchen Fällen sprechen Mediziner deshalb auch von einem Knick-Plattfuß.
Der angeborene Plattfuß (lat. pes planus congenitus, auch: kongenitaler Plattfuß, Talus verticalis) ist eher selten. Die Fußsohle verläuft nach außen gerundet (konvex), die Fußwurzelknochen sind zur Fußsohle hin verschoben, die Achillessehne ist verkürzt, der Vorfuß erscheint abgespreizt (Vorfuß-Abduktion) und sind gestreckt. (dorsal-extendiert). Im Röntgenbild ist bei einem angeborenen Plattfuß ein steil gestelltes Sprungbein (Talus verticalis) zu sehen. Neben einer schrittweisen Gipsredression bereits im Babyalter ist oftmals auch eine operative Therapie und eine spätere Versorgung mit orthopädischen Einlagen oder orthopädischen Schuhen notwendig.
Der angeborene Plattfuß scheint vor allem erblich bedingt zu sein, da ihn häufig mehrere Mitglieder einer Familie haben. Allerdings bedeutet das nicht, dass ein Kind zwingend mit Plattfuß auf die Welt kommen muss, wenn ein Elternteil davon betroffen war. Lediglich die Wahrscheinlichkeit steigt. Die genauen Ursachen für einen angeborenen Plattfuß sind noch nicht bekannt.
Der erworbene Plattfuß entsteht in den meisten Fällen durch eine verminderte Funktion des Musculus tibialis posterior, der im Kinder- und Jugendalter zu schwach sein kann oder im Alter oft Verschleißerscheinungen aufweist, die bis zur Sehnenscheidenentzündung, Sehnenansatzreizung (Enthesiopathie) und Riss der Sehne führen können.
Folgen
Für einen erworbenen Plattfuß kann es viele Auslöser geben. Zu den häufigsten gehören:
- Langanhaltende Fehl- und Überbelastung. Besonders bei Jugendlichen ist das oft der Grund für einen Plattfuß
- Bindegewebs- und Muskelschwächen. Der erworbene, kindliche Knick-Plattfuß geht häufig auf Muskelschwächen zurück.
- Gelenkentzündungen (rheumatoide Arthritis) treten häufig in höherem Lebensalter auf, können aber auch junge Menschen betreffen.
- Verletzungen nach Unfällen oder Abnutzungserscheinungen (Arthrose)
- Nervenerkrankungen und Lähmungen
- das krankhafte Zusammenwachsen mehrerer Fußknochen
- zu enges Schuhwerk, das dem Fuß und den Zehen keinen Bewegungsspielraum erlaubt
- Bei älteren Menschen kann auch eine krankhaft veränderte Sehne im Unterschenkel (Tibialis-posterior-Sehne) die Ursache sein. Wird die Sehne ein Leben lang stark belastet, kann sie sich zurückbilden oder reißen und so zu einem einseitigen Plattfuß führen
- Häufig liegt zusätzlich ein Knick-Senk-Spreizfuß vor.
Behandlung
Therapie beim angeborenen Plattfuß
Zunächst bereitet man die Kinder auf eine spätere Operation vor. Dafür legt man ihnen am betroffenen Fuß einen Gips an, welcher der Fehlstellung entgegenwirkt. Diese Maßnahme genügt alleine aber nicht. Deshalb operiert man die Kinder meist bis zum dritten Lebensjahr, um die falsche Position der Fußwurzelknochen zu korrigieren. Daran schließt sich eine Nachbehandlung mit speziellen Einlagen und Gipsverbänden an, die Monate oder sogar Jahre dauern kann. Sollte nach Abschluss des Fußwachstums immer noch eine Fehlstellung vorhanden sein, ist eventuell ein erneuter Eingriff nötig.
Therapie beim erworbenen Plattfuß
Übungen aus dem Bereich der Krankengymnastik, welche die Muskeln im Fuß und Unterschenkel kräftigen, sind vor allem in frühen Stadien eines erworbenen Plattfußes hilfreich. DieFußexperten empfehlen Ihnen nachstehendes Übungsprogramm zur Aufrichtung und Kräftigung der Fußmuskulatur.
Auch spezielle aktive Schuheinlagen können den Fuß wieder in Form bringen. Verursacht der erworbene Plattfuß starke Schmerzen, verschreibt der Arzt dagegen Medikamente und berät Sie zu weiteren medizinischen Maßnahmen.
DIE Fußexperten haben für Sie ein bundesweites Netzwerk aus renommierten Medizinern eingerichtet, sollten alle konservativen Maßnahmen nicht zufriedenstellend funktioniert haben und eine Operation unumgänglich ist.