Das Knie – Funktion und Aufbau

Das Kniegelenk verbindet Ober- und Unterschenkel und wird – neben den Füßen – für so gut wie alle Tätigkeiten des menschlichen Bewegungsapparats gebraucht. Es ist das größte Gelenk des Körpers und erst sein komplexer Aufbau ermöglicht uns das Gehen, Laufen, Sitzen, Schwimmen und vieles mehr.

Das Kniegelenk hat drei Hauptfunktionen:

  • Beugen (Flexion) – max. Winkel von 150 Grad (Unterschenkel berühren Oberschenkel)
  • Strecken (Extension) – max. Winkel von 0 Grad (gerade, durchgestreckte Beine)
  • Drehen (Rotation) – max. 10 Grad zum anderen Bein, max. 30 Grad zur körperabgewandten Seite

Ein gesundes Knie ist in der Lage, all diese Beug-, Streck- und Drehbewegungen auszuführen. Bei Knieschmerzen sind meist eine oder mehrere dieser Funktionen deutlich eingeschränkt.

Die Anatomie des Kniegelenks – Knochen, Bänder & Sehnen

Zum besseren Verständnis ist es hilfreich, sich von den knöchernen Strukturen des Knies zu den feineren Bestandteilen langsam vorzuarbeiten.

Das Kniegelenk besteht aus drei Knochen:

  • Oberschenkelknochen (med. Femur)
  • Schienbein (med. Tibia)
  • Kniescheibe (med. Patella)
© VanDyke Carter / Gray

Die Kniescheibe ist vor dem Femur in die Sehne des großen Oberschenkelmuskels eingelagert. Sie sorgt als sogenanntes Sesambein dafür, dass die Sehne mehr Abstand vom Femur bekommt. Dadurch bekommt die Sehne eine größere Hebelwirkung und wir müssen weniger Muskelkraft aufwenden, um das Knie zu strecken. Zudem verringert die Kniescheibe die Reibung zwischen Oberschenkelknochen und -muskel. Ohne Kniescheibe wären für uns z. B. immense Anstrengungen nötig, um überhaupt zu laufen, und unsere Sehnen würden sich sehr schnell abnutzen.

Übrigens: Die Kniescheibe verknöchert (ossifiziert) sich beim Menschen erst ab dem 3. Lebensjahr. Dann ist bei Kindern folglich auch ein sicherer Gang zu beobachten.

Teilgelenke des Knies

Am unteren Ende des Oberschenkelknochens und dem oberen Ende des Schienbeins befinden sich jeweils Gelenkflächen. Am Oberschenkel sind sie walzenförmig, am Schienbein flach und pfannenförmig. Die Rückseite der Kniescheibe ist ebenfalls eine Gelenkfläche des Knies. Diese Flächen sind mittels drei Teilgelenken miteinander verbunden und sichern so die grundlegende Mechanik des Knies.

  1. Mediales Femorotibialgelenk – Das Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkelknochen auf der Innenseite des Knies
  2. Laterales Femorotibialgelenk – Das Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkelknochen auf der Außenseite des Knies

Diese beiden Gelenke bilden gemeinsam das Kniekehlgelenk, welches das Beugen und Strecken des Knies ermöglicht.

  1. Femoropatellargelenk – Das Gelenk zwischen Kniescheibe und der Führungsrinne des Oberschenkelknochens

Die Knochen sind hier mit einem dicken Knorpel überzogen, der mit Gelenkflüssigkeit durchsetzt ist und ein möglichst reibungsloses Gleiten der Knochen ermöglicht.

Bänder

Im Kniegelenk sorgt ein ausgeprägter Bandapparat für Stabilität und Sicherheit.

  • Das Innenband und Außenband verbinden Ober- und Unterschenkelknochen auf den jeweiligen Seiten. Sie stabilisieren das Knie im gestreckten Zustand.
  • Das vordere und hintere Kreuzband zieht sich von den Rückseiten der äußeren bzw. inneren Gelenkwalze zur Vorder- bzw. Rückseite des Schienbeins. Die Kreuzbänder geben bei gebeugtem Knie Halt und bieten eine zusätzliche Stabilisierung, wenn das Knie nach innen gedreht wird.

Menisken

Ebenso wichtig für die Stabilität des Kniegelenks sind die Menisken. Sie ziehen sich halbmondförmig vom Oberschenkel zum Schienbein und sind in der Mitte des Knies mit den Bändern verbunden. Durch die Menisken kann sich der Druck im Kniegelenk gleichmäßig verteilen und sie sorgen bei vielen Bewegungen für einen Ausgleich.

Zusammenfassung – So erhalten Sie die Gesundheit Ihrer Knie

All diese Bestandteile des Kniegelenks arbeiten mit mehreren Muskelgruppen zusammen, um das Beugen und Strecken des Knies möglich zu machen. Ist die Bewegungsfreiheit des Knies eingeschränkt, merkt man dies meist sofort. Die Gründe können vielfältig sein, gerade bei Sportlerinnen und Sportlern kommt es aber relativ häufig zu Knieverletzungen, z. B. dem sogenannten Läuferknie, welches nach einer Fehlbelastung im Laufsport auftritt.

Wenn Sie regelmäßig Schmerzen in den Knien haben, können einfache Knieübungen helfen, die Beschwerden zu lindern. Auch orthopädische Einlagen können Besserung verschaffen. Bewegung ist generell das A und O, um das Kniegelenk fit zu halten – so bildet sich die wichtige Gelenkflüssigkeit zum Beispiel nur neu, wenn wir unsere Knie bewegen. Wenn Sie aber dauerhaft an Schmerzen am Knie leiden, sollten Sie im jeden Fall einen Arzt konsultieren.

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