Knieschmerzen – Was tun? [mit Symptom-Checker]

Egal ob Tanzen, Springen, Sitzen, Fahrradfahren – ohne unsere Knie wären die täglichen Aktivitäten undenkbar. Kein Wunder also, dass Schmerzen im Kniegelenk schnell unsere Lebensqualität einschränken können. Knieschmerzen plagen Millionen von Deutschen und können ganz plötzlich auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum immer stärker bemerkbar machen. Grund genug, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.

 

In unserem Beitrag erfahren Sie unter anderem:

  • welche Ursachen Schmerzen im Knie haben können
  • welche Behandlungsmethoden existieren
  • wann Sie bei Knieschmerzen einen Arzt aufsuchen sollten

Was verursacht Knieschmerzen?

Woher kommen also (plötzliche) Knieschmerzen?

Aufgrund der komplexen Anatomie des Knies können Schmerzen im Kniegelenk viele Ursachen haben. Diese lassen sich jedoch in zwei wesentliche Kategorien unterteilen:

  1. Knieschmerzen infolge von Verletzungen
  2. Knieschmerzen infolge degenerativer Veränderungen

Knieschmerzen als Folge von Verletzungen

Akute Knieverletzungen kommen öfter bei jüngeren Menschen vor und werden durch die Einwirkung äußerer Kräfte verursacht (z. B. Prellungen, Tritte, Stöße oder beim Sport).

Häufig sind folgende anatomische Strukturen betroffen:

  • Seitenbänder (Außen- oder Innenband)
  • Kreuzbänder (vorderes Kreuzband, hinteres Kreuzband)
  • Menisken (Innen-, Außenmeniskus)
  • Kniescheibe (z. B. Patellaluxation)
  • Knorpel
  • Knochen
Ein schmerzendes Kniegelenk
Quelle: Naturwohl Gesundheit / Pixabay

Knieschmerzen als Folge von Verschleißerscheinungen

Unsere Knie sind jeden Tag großen Belastungen ausgesetzt, was mit der Zeit zu degenerativen Veränderungen führen kann. Die stoßdämpfende Funktion des Knorpels leidet, das Kniegelenk fühlt sich steif an und schmerzt.

Dies erklärt, warum mit zunehmendem Alter immer mehr Menschen an Arthrose im Knie (Gonarthrose) leiden. Dabei geht es um einen fortschreitenden Prozess, wobei im Anfangsstadium die Knieschmerzen nur gelegentlich auftreten (z. B. bei Belastung oder nach längeren Ruhephasen). Im fortgeschrittenen Stadium ist hingegen der Knorpel so beschädigt, dass die Knochen praktisch aufeinander reiben. Die Schmerzen treten häufiger auf und sind intensiver.

Risikofaktoren für Knieschmerzen

Auch diese Faktoren tragen dazu bei, dass Ihr Knie überlastet ist:

  • Übergewicht: Übermäßiges Gewicht erhöht die Belastung Ihrer Kniegelenke, selbst bei normalen Tätigkeiten wie Gehen oder Treppensteigen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für Arthrose, da der Abbau des Gelenkknorpels beschleunigt wird.
  • Schlaffe Muskeln: Mangelnde Muskelkraft und -Flexibilität können das Risiko von Knieschmerzen erhöhen. Es gibt jedoch zahlreiche Übungen für die Knie, mit denen Sie Ihre Muskeln stärken können.
  • Bestimmte Sportarten oder Berufe: Einige Sportarten wie Skifahren, Basketball, Joggen usw. belasten die Knie stärker als andere. Auch Berufe, bei denen die Knie wiederholt belastet werden, z. B. auf dem Bau oder in der Landwirtschaft, können negative Auswirkungen haben.
  • Frühere Verletzungen: Eine frühere Knieverletzung macht es wahrscheinlicher, dass Sie Ihr Knie erneut verletzen.
Ein Mann liegt auf einem Basketballfeld
© Andrew Krasilnikov / Unsplash

Knieschmerzen Symptom-Checker

Wenn Sie Schmerzen im Knie verspüren, können Sie bereits im Vorfeld recherchieren, was die potentielle Ursache sein könnte – unser Symptom-Checker macht es möglich.

Wann treten die Knieschmerzen auf?

  • Anlaufschmerz: Wenn Sie Schmerzen haben, wenn Sie Ihr Gelenk bewegen, und diese bei weiterer Bewegung nachlassen, liegt die Ursache in der Abnutzung des Kniegelenks.
  • Bewegungsschmerz: Falls Knieschmerzen beim Joggen, Gehen oder anhaltender Bewegung auftreten, ist dies in den meisten Fällen auf eine frische Verletzung der Sehnen, Schleimbeutel etc. zurückzuführen.
  • Belastungsschmerz: Ihr Knie schmerzt beim Beugen, Anwinkeln bzw. generell bei Belastung? Dies kann auf eine Meniskusverletzung hindeuten. Schmerzen die Knie vor allem beim Treppensteigen, kann eine bestimmte Form der Schleimbeutelentzündung (Pes-anserina-Bursitis) vorliegen.
  • Knieschmerzen im Ruhezustand: Treten die Knieschmerzen beim Ruhen auf, liegt möglicherweise eine rheumatoide Arthritis vor.

Wo treten die Knieschmerzen auf?

Zur Bestimmung der Ursache sollten Sie sich auch fragen, an welcher Stelle die Schmerzen genau auftreten.

  • Knieschmerzen an der Innenseite: Diese könnten ein Hinweis auf eine Innenmeniskus-Schädigung, Fußfehlstellung oder Schleimbeutelentzündung sein.
  • Knieschmerzen an der Außenseite: Diese können durch eine Schädigung des Außenmeniskus entstehen.
  • Knieschmerzen an der Vorderseite: Wenn das Knie an der Vorderseite schmerzt, wird dies als Patellofemorales Schmerzsyndrom oder Femoropatellares Schmerzsyndrom bezeichnet. Dieses Syndrom kann z. B. durch Fehl- und Überbelastungen, Verletzungen oder Fehlbildung der Kniescheibe, Verletzung oder Entzündung der Schleimbeutel im vorderen Kniebereich ausgelöst werden.
  • Schmerzen in der Kniekehle: In diesem Fall ist die Ursache oftmals eine Bakerzyste (flüssigkeitsgefüllter Hohlraum in der Kniekehle).

Wie fühlt sich der Schmerz im Knie an?

  1. Stechende Knieschmerzen: Falls Sie Stechen im Knie spüren, kann dies auf Trauma, Arthritis, eine Entzündung oder Kniearthrose hindeuten.
  2. Dumpfe Knieschmerzen: Ein dumpfer Schmerz weist häufig auf chronische Krankheiten im Kniegelenk oder der Knochen hin. Sind die dumpfen Knieschmerzen eher vorne im Kniegelenk, direkt hinter der Kniescheibe, kann eine Fehlform der Kniescheibe vorliegen.
  3. Brennende Knieschmerzen:  Mögliche Ursachen brennender Knieschmerzen sind rheumatoide Arthritis, Ischiassyndrom (Nerveneinklemmung des Ischiasnervs, Nervenschädigung bei Diabetes oder Alkoholmissbrauch u. a.).
Ein Arzt untersucht das Knie einer Patientin
© whitesession / Pixabay

Nicht selten treten Knieschmerzen gemeinsam mit Schwellungen auf, welche ein Anzeichen für eine Entzündung sind. Die letzteren sind meist nicht bakteriell und oft Folge von Gewebeschäden.

TIPP: Nur eine gründliche ärztliche Untersuchung kann die genauen Ursachen der Knieschmerzen im Einzelfall klären.

Wann mit Knieschmerzen zum Arzt gehen?

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn:

  • Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihr Knie nicht belasten können, es instabil ist oder nachgibt.
  • Ihr Knie geschwollen ist.
  • Sie das Knie nicht vollständig strecken oder beugen können.
  • Sie eine offensichtliche Verformung Ihres Beins oder Knies feststellen.
  • Sie Fieber haben (zusätzlich zur Rötung, Schmerzen und Schwellung im Knie).
  • Sie starke Knieschmerzen haben, welche auf eine Verletzung zurückzuführen sind.

Knieschmerzen-Therapie

Physiotherapie am Knie
© MatiasMaiztegui / Pixabay

Wie Sie sich bereits denken können – in Sachen Gelenkschmerzen sind die Knie Spitzenreiter.

Doch glücklicherweise gibt es verschiedenste Behandlungsmethoden, die sich als effektiv erwiesen haben und Ihre Lebensqualität verbessern können.

 

  • Physiotherapie: Die Übungsbehandlung (Krankengymnastik) ist praktisch die wichtigste konservative Strategie, um ein krankes, schmerzhaftes Kniegelenk wieder fit zu bekommen.
  • Physikalische Therapie: Diese umfasst Anwendungen wie Elektrotherapie, Wärme, Schlamm-, Meerwasser-Bäder usw.
  • Stützbandagen: Bei leichteren Knieschmerzen genügen oft schon hochwertige, stützende Bandagen aus elastischem Strickmaterial mit anatomischer Passform. Sie werden über das Knie gezogen und üben einen dosierten Druck auf das Gewebe aus. Eine hochwertige Auswahl finden Sie u.a. in unseren eigenen und Kooperationszentren.
  • Medikamente: Ärzte verschreiben manchmal sogenannte nicht steroidale, kortisonfreie Antirheumatika. Solche Medikamente wirken entzündungshemmend, lindern die Schmerzen im Knie und können in Form von Tabletten, Salben, Pflastern usw. angewandt werden.
  • Einlagen: Auch orthopädische Einlagen gegen Knieschmerzen können in vielen Fällen eine erhebliche Linderung der Beschwerden bewirken.
ALLDAY GREY Einlegesohle von Springer Aktiv

Die besten Hausmittel gegen Knieschmerzen

Wenn Sie an Knieschmerzen leiden, ist es Ihr Ziel, diese so schnell wie möglich loszuwerden. Die gute Nachricht – das geht schon mit wenig Aufwand und einigen simplen Tricks.

PECH-Regel bei akuten Knieschmerzen

Treten akute Knieschmerzen auf, sollten Sie zunächst die PECH-Regel anwenden:

  • Pause: Das schmerzende Knie sollte sofort entlastet werden.
  • Eis: Kühlen Sie Ihr Knie, um die Schwellung aufzuhalten und die Schmerzen zu lindern.
  • Kompression: Stabilisieren Sie Ihr Kniegelenk mit einem Verband oder einer Bandage.
  • Hochlagern: Legen Sie das Knie hoch (am besten über Herzhöhe), damit Gewebsflüssigkeit, sowie Entzündungsstoffe schneller abtransportiert werden.

Körperhaltung und Unterstützung

Auch diese Maßnahmen können helfen, die Belastung der Knie zu minimieren:

  • Vermeiden Sie niedrige Stühle und Sofas, die zu weich sind.
  • Setzen Sie sich auf ein Kissen, um die Sitzhöhe zu erhöhen, falls erforderlich.
  • Achten Sie auf eine gute Sitzhaltung, welche durch Körperspannung im Rückenbereich begünstigt wird. Lehnen Sie sich nicht an.
  • Tragen Sie stützende Schuhe. Hier können Sie unsere Sensomotorik Zentren je nach Standort kontaktieren..
  • Sitzen Sie nicht zu lange ohne Bewegung, da die Gelenke ohne Bewegung steif und schmerzhaft werden können.

Gewichtsabnahme und Ernährung

Menschen, die übergewichtig sind, haben ein höheres Risiko für Knieschmerzen. Zusätzliches Gewicht bedeutet für die Gelenke mehr Arbeit. Eine Gewichtsabnahme trägt dazu bei, langfristige Knieschmerzen zu verringern, auch solche, die durch Arthritis verursacht werden. Um das Gewicht zu halten, sollte Ihre Ernährung ausgewogen und gesund sein – reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen, wenig Fleisch, tierisches Fett und andere Fette.

Körperliche Aktivität

Bewegung kann die Entwicklung von Osteoarthritis, einer der häufigsten Ursachen für Knieschmerzen, verzögern.

Ein vegetarisches Gericht mit viel Gemüse
© Ella Olsson / Pexels

Vor allem Gehen, Radfahren, Schwimmen, Tai Chi und Yoga können dabei hilfreich sein. Körperliche Betätigung fördert die Gesundheit des Knorpelgewebes, unabhängig davon, ob Sie an Osteoarthritis leiden oder nicht. Durch Bewegung werden auch die Beinmuskeln gestärkt, was besonders für die Knie von Vorteil ist. Menschen mit Gelenkschmerzen können von Aktivitäten wie Wassergymnastik profitieren, da die Knie weniger belastet werden. Jetzt sind Sie gut gewappnet, um Ihren Knieschmerzen den Kampf anzusagen und endlich wieder schmerzfrei durchs Leben laufen zu können.

Eine junge Frau macht Yoga
© Carl Barcelo / Unsplash
Chat öffnen
1
Direkter Kontakt
DIE Fußexperten
Hi, wie können wir Ihnen helfen?