Überbein am Fuß: Ursachen & Behandlung (Ratgeber)

Überbeine? Das klingt rätselhaft, ist aber ein häufiges Leiden, das sich durch geschwollene Deformitäten an verschiedenen Körperteilen bemerkbar macht. Am Fuß, den Händen, am Ellbogen oder sogar im Mund – Überbeine sind knöcherne Auswüchse, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch Schmerzen verursachen.

 

In diesem Beitrag erklären wir, wo Überbeine am Fuß auftreten, wie sie entstehen und wie die Behandlung aussieht.

Was ist ein Überbein am Fuß?

Ein Überbein, auch bekannt als Exostose oder Osteoganglion, ist eine krankhafte Knochenwucherung, normalerweise in der Nähe eines Gelenks.

Ein Überbein kann sich aufgrund von Überbeanspruchung, Verletzungen oder Verschleißerscheinungen wie Arthrose bilden. Überbeine sind häufig an den Füßen, Handgelenken, Fingern, Knöcheln oder Knien zu finden, können aber an jedem Knochen im Körper auftreten.

Eine junge Mutter spaziert mit ihrem Kind im Wald

Wie erkennt man ein Überbein am Fuß?

Überbeine können unterschiedlich groß sein und sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Einige Menschen haben keine Symptome, während andere Schmerzen oder Unbehagen spüren können.

 

Ein Überbein kann auch das Aussehen des betroffenen Bereichs verändern und als Beule oder Knötchen unter der Haut erkennbar sein.

 

In den meisten Fällen ist ein Überbein harmlos und benötigt keine Behandlung, jedoch kann in schwereren Fälle ein ambulanter Eingriff nötig sein, um den überschüssigen Knochen zu entfernen.

Eine Infografik zum Thema Überbein am Fuß, die die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigt

Welche Rolle spielt falsches Schuhwerk bei einem Überbein?

Falsches Schuhwerk ist übrigens kein Grund dafür, dass ein Überbein am Fuß entsteht. Jedoch können zu enge Schuhe die Symptome verschlimmern.

Spezielle Einlagen können dabei helfen, das Laufen mit einem Überbein am Fuß angenehmer zu machen.


Wenn es jedoch Schmerzen oder eine Funktionsstörung des betroffenen Gelenks verursacht, kann eine Operation notwendig sein. Die Entfernung eines Überbeins ist in der Regel ein einfacher Eingriff, der ambulant durchgeführt werden kann. Der überschüssige Knochenwuchs wird abgetragen und danach ist in der Regel schnell wieder körperliche Aktivität bis hin zu Sport möglich.

Überbein oder Ganglion? Das ist der Unterschied

Oft wird das Überbein fälschlicherweise als Ganglion bezeichnet. Dabei handelt es sich bei Ganglionen um mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Zysten.

Obwohl Überbein und Ganglion unterschiedliche Ursachen haben, sehen sie sich sehr ähnlich und können auf den ersten Blick schwer zu unterscheiden sein. In einigen Fällen kann eine bildgebende Untersuchung wie Röntgen oder MRT erforderlich sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Wo tritt ein Überbein am Fuß auf und wie sieht die Behandlung aus?

Es gibt mehrere typische Stellen am Fuß, an denen Überbeine entstehen können. Je nach Indikation stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

1. Kalkaneussporn (Ferse)

Ein Kalkaneussporn, auch Haglund-Ferse oder Haglund-Exostose genannt, ist eine Form des Überbeins, bei der sich an der Rückseite der Ferse ein knöcherner Auswuchs bildet. Dieser befindet sich an der Stelle, an der die Achillessehne am Fersenbein befestigt ist. Die Haglund-Ferse tritt häufig bei Menschen auf, die enge Schuhe tragen oder bei sportlichen Aktivitäten wie Laufen und Springen die Ferse übermäßig belasten.

 

Eine Haglund-Ferse kann in der Regel durch konservative Maßnahmen behandelt werden, wie zum Beispiel durch Verwendung von gepolsterten Schuhen oder speziellen Einlagen, um den Druck auf die Ferse zu reduzieren.

 

Davon abzugrenzen ist der Fersensporn. Dieser lässt sich mit Fersensporn-Einlagen ebenfalls gut behandeln.

2. Silverskjöld-Exostose (Fußrücken)

Bei der Silverskjöld-Exostose bildet sich ein knöcherner Auswuchs auf dem Mittelfußknochen. Dieser Auswuchs tritt normalerweise an der Basis des vierten oder fünften Mittelfußknochens auf und ist häufig eine Begleiterscheinung von Arthrose.

 

Eine Physiotherapie kann Abhilfe schaffen, ebenso wie spezielle Schuhe oder Einlagen. In schweren Fällen kann eine Operation nötig sein.

3. Hallux valgus (Große Zehen)

Ein Überbein am großen Zeh, auch Hallux valgus oder Ballenzeh genannt, ist ein knöcherner Auswuchs an der Seite des Zehengelenks. Es handelt sich um eine der häufigsten Erkrankungen des Fußes und tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern.

 

Insbesondere bei dieser Form des Überbeins ist eine Behandlung mit orthopädischen Hallux-Valgus-Einlagen hilfreich. Die Zehen werden so in eine korrekte Position gebracht, die Folge sind weniger Schmerzen und ein verbessertes Laufen.

 

Auch bei den sogenannten Hammerzehen (oft eine Begleiterscheinung des Hallux valgus) können Exostosen entstehen. Die dabei auftretenden Schmerzen lassen sich gut durch ein Hammerzehenpolster lindern.

Überbein oder nicht? Häufige Irrtümer

Ein Überbein ist rein äußerlich und auch von der Tastbarkeit oft nicht von diversen anderen Symptomen zu unterscheiden. Das macht es schwierig, es zu erkennen.

 

Vor allem an der Außenseite des Fußes entstehen oft Verformungen, die stark an Überbeine erinnern, aber medizinisch gesehen Zysten sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, Deformitäten in Gelenknähe immer von einem Arzt/einer Ärztin abklären zu lassen. Im Zweifel hilft ein MRT, die Ursache herauszufinden.

 

Falls Sie Fragen zu bestimmten Einlagen haben oder unsicher sind, welches Produkt für Ihre Beschwerden am besten geeignet ist, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie freundlich und kompetent!

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