Knick-Senk-Spreizfuß (Plattfuß) – Was ist das?

Ein Knick-Senk-Spreizfuß ist eine häufige Fußdeformität, die bei vielen Menschen Beschwerden verursacht. In diesem Beitrag werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten dieser Erkrankung befassen, wobei der Fokus auf der Verwendung von Schuheinlagen zur Linderung der Beschwerden liegt.

Knick-Senk-Spreizfuß: Symptome

Die Symptome eines Knick-Senk-Spreizfußes können von Person zu Person variieren, aber häufig treten folgende Probleme auf:

  • Schmerzen im Fußgewölbe, im Sprunggelenk und in den Knöcheln,
  • Eine ungewöhnliche Ermüdung der Füße,
  • Schwierigkeiten beim Gehen und ein instabiles Gangbild.

Typischerweise erkennt man die Kombination aus Knick-, Senk- und Spreizfuß daran, dass die Fußunterseite flach auf dem Boden aufliegt. Deshalb spricht man umgangssprachlich auch von einem Plattfuß (medizinisch Pes planovalgus). Generell liegen bei einem Knick-Senk-Spreizfuß Veränderungen in allen Bewegungsrichtungen des Fußes vor, also beim Knicken, Senken und Spreizen.

Plattfüße? Der Selbstcheck

Es gibt eine kinderleichte Möglichkeit, sich selbst auf Plattfüße zu testen. Einfach mit nassen Füßen auf einen glatten Untergrund (z. B. Fliesen, Laminat) auftreten. Bei einem Plattfuß fehlt die typische L-förmige Einbuchtung an der Innenseite des Fußes. Auch einseitig und schnell abgenutztes Schuhwerk kann auf das Vorliegen von Plattfüßen hindeuten.

Ein paar Füße steht auf Zehenspitzen im Regen.
@ Alica Zinn / Pexels

Übrigens: bei Kindern sind Plattfüße ganz normal. Jedoch verwächst sich die Fehlstellung meist im Alter von 8-10 Jahren. Dennoch leiden nach Schätzungen 10–20 % der Erwachsenen in Deutschland an einem Knick-Senk-Spreizfuß unterschiedlichen Schweregrades. Das sind aller Wahrscheinlichkeit mehr als 6 Millionen Menschen. Oft entwickelt sich die Symptomatik auch erst im Erwachsenenalter, z. B. durch Übergewicht oder körperliche Fehlbeanspruchung.

Jedoch verlaufen die meisten dieser Fälle ohne größere Beschwerden oder sogar symptomfrei. Oft merken die Betroffenen gar nicht, dass ihre Füße sich in einer konstanten Fehlstellung befinden oder empfinden dies als anatomischen Normalzustand.

Knick-Senk-Spreizfuß: Wo können Symptome/Schmerzen auftreten?

Es gibt viele verschiedene Orte, an denen Plattfuß bedingte Schmerzen auftreten können. Zunächst natürlich

  • an den Füßen selbst, vor allem beim Gehen.
  • an der Mitte der Hinterfüße (”brennende Fußsohlen”)
  • unterhalb des Innenknöchels
  • am Sprunggelenk

Da die Füße aber das Fundament unseres Bewegungsapparats sind, können die Schmerzen auch auf viele andere Körperbereiche ausstrahlen. Besonders häufig sind Hüftschmerzen, Rückenschmerzen und Knieschmerzen infolge einer dauerhaft ungesunden Körperhaltung.

Folgen eines Knick-Senk-Spreizfußes

Im Zusammenhang mit einem Knick-,Senk-, Spreizfuß können weitere Fußfehlstellungen entstehen, die Ihre Lebensqualität negativ beeinflussen können.

  • Hallux Valgus – diese Fehlstellung entsteht häufig als Folge eines Knick-Senk-Spreizfußes. Beim Vorliegen eines Ballenzehs sollte also immer auch an eine zugrunde liegende Plattfuß-Symptomatik gedacht werden.
  • Druckstellen
  • Schwielen
  • Hühneraugen
  • Fersensporn – diese häufige Problematik zeigt sich an einem knöchernen, dornartigen Auswuchs an der Ferse – genauer Fersenbein – der zu Entzündungen und Schmerzen beim Gehen führt
  • Verschlimmerung von Verschleißerscheinungen wie Arthrose

Ursachen des Knick-Senk-Spreizfußes

Ein Knick-Senk-Spreizfuß entsteht in der Regel durch eine Kombination von genetischen Faktoren und dem Einfluss äußerer Umstände. Besonders Bewegungsmangel bei gleichzeitig ungeeignetem Schuhwerk begünstigt die Entstehung von Knickfüßen, Senkfüßen, Spreizfüßen und einer Mischung aus allen dreien Fußfehlstellungen.

Weitere häufige Ursachen:

  • schwache Fußmuskulatur – oft ebenfalls durch falsches Schuhwerk
  • Bandinstabilität
  • schlechte Körperhaltung – z. B. Hohlkreuz
  • Übermäßige Belastung – bei körperlich anspruchsvollen Berufen
  • altersbedingte Fußprobleme

Knick-, Senk-, Spreizfuß: Behandlung

Die gute Nachricht ist, dass eine Operation nur in den wenigsten Fällen notwendig ist. Mit Schuheinlagen und psychotherapeutischen Übungen lässt sich der Knick-Senk-Spreizfuß meist gut in den Griff kriegen. Die Behandlung eines Knick-Senk-Spreizfußes zielt im Allgemeinen darauf ab,

  • die Symptome zu lindern,
  • die Fußfunktion zu verbessern,
  • und das Fortschreiten der Deformität zu verhindern.

Wie genau helfen Einlagen beim Knick-Senk-Spreizfuß?

Es gibt verschiedene Arten von Schuheinlagen, die bei einem Knick-Senk-Spreizfuß eingesetzt werden können. Dazu gehören beispielsweise hochwertige Einlagen mit individueller Anpassung an den Fuß, vorgefertigte Einlagen aus Gel- oder Schaumstoff Materialien und spezielle Einlagen zur Korrektur von Fehlstellungen. Auch sind unterschiedliche Einlagen für verschiedene Tätigkeiten sinnvoll, z. B. für Zuhause, die Arbeit oder den Sport.

In unserem Fußexperten-Shop finden Sie eine Auswahl an Einlagen für Knick-Senk-Spreizfuß.

Sind Einlagen bei Knick-Senk-Spreizfüßen sinnvoll? Ja, denn die richtigen Einlagen helfen,

  • das Fußgewölbe zu stabilisieren
  • die Ausrichtung des Fußes zu verbessern
  • den Druck auf die Fußsohle zu reduzieren
  • und somit Schmerzen zu lindern.

Welche Übungen helfen zusätzlich bei Knick-Senk-Spreizfüßen?

Viele Übungen können Sie ohne großen Aufwand zuhause durchführen und somit selbst etwas gegen Ihre Fußfehlstellung unternehmen.

Übung 1 – Balance halten

Stellen Sie sich auf ein Balancepad und heben Sie ein Bein an. Strecken Sie beide Arme zur Seite aus und halten Sie diese Position für 20-30 Sekunden.

Tipp: Schließen Sie die Augen, um die Übung schwieriger zu machen. Falls Sie instabil werden, bitten Sie jemanden, Sie festzuhalten.

Wiederholung: 3 x 30 Sekunden pro Bein

Übung 2 – Fußquergewölbe kräftigen

Das Bild zeigt eine Übung, mit der man die Schmerzen beim Knick-Senk-Spreizfuß durch das gezielte Stretchen der Fußmuskulatur lindern kann.

Setzen Sie sich auf eine Trainingsmatte und legen Sie einen Fuß über das andere Knie. Umfassen Sie den Fuß mit beiden Händen und achten Sie darauf, dass sich Ihre Daumen an der Unterseite des Fußes befinden.

Rollen Sie das Kleinzehengelenk und das Grundzehengelenk vorsichtig gegeneinander, um einen Bogen im Vorfuß zu erzeugen.

Wiederholung: 10-20 x pro Fuß

Übung 3 – Fußmassage

Setzen oder stellen Sie sich bequem hin.

Legen Sie einen kleinen Ball (z. B. einen Tennisball) unter Ihren Fuß und halten Sie ihn mit leichtem Druck fest. Rollen Sie den Ball mit Ihrer Fußsohle hin und her, um die gesamte Fläche zu massieren.

Chat öffnen
1
Direkter Kontakt
DIE Fußexperten
Hi, wie können wir Ihnen helfen?