Fußschmerzen: Wie entstehen sie und was hilft?
Fußschmerzen sind ein Warnsignal unseres Körpers. Sie wirken sich nicht nur negativ auf unsere Lebensqualität aus, sondern können auch Anzeichen für eine ernste Erkrankung oder Fußfehlstellung sein.
Grund genug, das Thema genauer unter die Lupe zu nehmen. Unter anderem beantworten wir folgende Fragen:
- Was verursacht Fußschmerzen?
- In welchen Bereichen können die Fußschmerzen auftreten?
- Was hilft bei Fußschmerzen?
Was verursacht Fußschmerzen?
Im Alltag setzen wir unsere Füße starken Belastungen aus, denn sie tragen unser gesamtes Körpergewicht auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche. Meistens sind falsche Schuhe die Ursache für Fußschmerzen und können sogar die Entstehung von Fußfehlstellungen wie Hallux valgus, Spreizfuß oder Knickfuß begünstigen. Aber auch Verletzungen, Arthrose oder Dornwarzen können Fußschmerzen verursachen.
Wann muss ich mit Fußschmerzen zum Arzt?
Dass man nach langen Gehstrecken und viel Aktivität müde und schmerzende Füße hat, ist an sich noch kein Alarmsignal. Es gibt allerdings bestimmte Warnzeichen, die auf eine pathologische Ursache von Fußschmerzen hindeuten:
- die Schmerzen kehren nach bestimmten Aktivitäten immer wieder
- die Schmerzen bestehen konstant beim Auftreten und Abrollen
- die Fußform hat sich verändert
- Schwellungen am Fuß halten länger als 3 Tage an
- eine Belastung des Fußes ist nicht oder nur unter Schmerzen möglich
Bei Fußschmerzen kann zunächst der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser wird Sie – je nach Indikation – zu einem Orthopäden, Chirurgen oder Dermatologen überstellen.
Wo schmerzen die Füße? Häufige Schmerzquellen im Vergleich
Unser Fuß ist ein Wunderwerk aus 26 Knochen, 33 Gelenken, 20 Muskeln und über 100 Bändern. Es gibt dennoch neuralgische Punkte, an denen Schmerzen häufig zu beobachten sind.
Fußschmerzen können an fast allen Bereichen des Fußes auftreten: oben am Spann, unten an der Sohle, an der Außenseite oder der Innenseite, im Mittelfuß, im Ballen usw. Daher ist es wichtig, auftretende Fußschmerzen zunächst genau zu lokalisieren.
Lokalisierung von Fußschmerzen bei Belastung
- Rückfuß (Antetarsus)
- Fersenschmerzen, Plantarfasziitis, Fußsporn, Achillessehne (Achillodynie)
- Mittelfuß (Metatarsus)
- Metatarsalgie (Morton Neurom), Überpronation, Knick-Senkfuß, Plattfuß
- Vorfuß (Antetarsus)
Wann treten die Fußschmerzen auf?
Fußschmerzen in Ruhe (ohne Belastung)
Zusätzlich können Fußschmerzen auch in Ruhe auftreten, die Ursache ist dann meist neurologisch bedingt. Gelenkentzündungen wie Rheuma oder Arthrose verursachen Taubheitsgefühle und unangenehmes Kribbeln in den Füßen, z. B die Fußwurzelarthrose. Auch Nervenkompressionsstörungen oder Gicht können daran beteiligt sein, dass die Füße schmerzen, ohne dass sie belastet werden.
Belastungsunabhängige Fußschmerzen müssen in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden, da dahinter in den meisten Fällen eine behandlungsbedürftige Erkrankung steckt.
Fußschmerzen beim Auftreten und Abrollen
Fußschmerzen beim Auftreten und Abrollen sind ein klassisches Indiz für eine Überlastung der Füße. Besonders beim Spreizfuß, Senkfuß, der Plantarfasziitis und anderen Diagnosen kann das Laufen äußerst schmerzhaft sein.
Fußschmerzen beim Sport
Bei fast allen Sportarten spielen die Füße eine entscheidende Rolle – und werden entsprechend belastet. Oft wird unterschätzt, dass die Füße unser gesamtes Körpergewicht tragen und abfedern müssen. Beim Sport kann es dadurch zu extremen punktuellen Belastungen der Füße kommen, zum Beispiel durch Sprünge oder Unfälle.
Vor allem bei Laufsportarten können falsches Schuhwerk und unzureichende Lauftechnik zu schmerzhaften Erscheinungen wie dem Läuferknie, dem Pes Anserinus oder dem Schienbeinkantensyndrom führen. Auch Distorsionen treten häufig auf, dabei knicken die Füße schmerzhaft um.
Zudem können Verletzungen an Sehnen und Bindegewebe durch Überlastung sehr schmerzhaft sein, sogar Ermüdungsbrüche (Stressfrakturen) der Fußknochen sind möglich.
Was tun gegen Fußschmerzen? Hausmittel gegen schmerzende Füße
Nicht immer steht hinter Fußschmerzen ein gravierendes Krankheitsbild. Zum Glück gibt es zahlreiche Hausmittel, um wundgelaufenen Füßen ein bisschen Erholung zu gönnen. Wir haben die zwei beliebtesten Methoden für Sie zusammengestellt.
1. Fußbäder
Fußbäder sind eine bewährte Methode, um müde Füße wieder fit zu machen. Warme Fußbäder sind bei Fußschmerzen das Mittel der Wahl, damit sich Muskeln und Sehnen entspannen können. Kalte Fußbäder hingegen regen den Kreislauf zusätzlich an, ebenso wie Wechselfußbäder.
Es gibt verschiedenste Zusätze, die sich für ein Fußbad eignen und bei Fußschmerzen wirksam sind:
- Senfkörner – Zerstoßene Senfkörner enthalten viel Magnesium und lindern Schmerzen
- Essig – ein Fußbad mit Apfelessig hilft besonders gut gegen geschwollene Füße und vertreibt nebenbei auch störenden Fußgeruch
- Rosmarin – ein Fußbad mit Rosmarin hat eine stark wärmende Wirkung und regt die Durchblutung an (gleiches gilt für Ingwer)
2. Massagen für schmerzende Füße
Mit etwas Übung lassen sich leichte Fußschmerzen selbst wegmassieren. Besonders die Fußsohle lässt sich durch Druckausübung gut bearbeiten – ebenso sinnvoll ist das Abrollen mit Hilfe einer Faszienrolle, auch ein Tennisball ist möglich. Fußgymnastik kann auch vom Arzt in Form von Physiotherapie verschrieben werden.
Eine tägliche Routine zur Fußgymnastik ist sinnvoll, um Schmerzen zu lindern und die Muskulatur zu kräftigen. Folgende Übung lässt sich ohne Hilfsmittel zuhause durchführen:
Welche Therapie bei Fußschmerzen?
Es gibt verschiedene Therapieansätze, um Fußschmerzen in den Griff zu bekommen. Oft ist eine Kombination mehrerer Methoden der beste Weg, um die Symptome dauerhaft zu lindern.
1. Krankengymnasik und manuelle Therapie
Physiotherapie, Akupunktur und Ostheopathie sind auch bei Fußschmerzen anwendbar und können zu einer Verbesserung der Symptome beitragen. Dafür stellt Ihnen der behandelnde Arzt eine Heilmittelverordnung aus.
2. Medikamente / Schmerzmittel
Bei starker Schmerzbelastung kann auch eine Medikamentengabe in Betracht kommen. Schmerzmittel wie nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) können belastungsunabhängige Schmerzen - etwa bei Rheuma – lindern.
Bei Sportverletzungen wirken entzündungshemmende und abschwellende Salben, diese sind meist frei verkäuflich erhältlich.
3. Tapen
Kinesio-Tapes und Bandagen haben grundsätzlich eine stabilisierende Wirkung auf die Muskulatur. Besonders wenn Bänder und Sehnen überdehnt sind, kommen Tapes häufig zum Einsatz. Viele Sportlerinnen und Sportler z. B. beim Fußball schwören darauf, ihre Füße vor dem Sport zu tapen.
Der größte Vorteil beim Tapen besteht darin, dass man weiter seinen gewohnten Aktivitäten nachgehen kann, ohne die Füße zu überlasten. Eine dauerhafte Therapieform stellen Tapes allerdings nicht dar.
4. Gesundheitsschuhe
Gesundheitsschuhe werden von Orthopädie-Schuhtechnikern maßgefertigt und passen sich Ihren Füßen optimal an. Besonders bei gravierenden Fußfehlstellungen sind Gesundheitsschuhe wichtig, um dem Träger bzw. der Trägerin überhaupt ein entspanntes Laufen zu ermöglichen.
5. Orthopädische Einlagen
Auch Einlegesohlen können Fußschmerzen lindern, sofern sie mit den richtigen Schuhen kombiniert werden. In unserem Einlagen-Shop finden Sie bequeme Einlegesohlen für verschiedene Fehlstellungen und Schuhtypen – schauen Sie sich einfach bei uns um.
Fazit: Wie Fußschmerzen vorbeugen?
Fußschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Fakt ist jedoch, dass unser moderner Lebensstil oft unsere Füße belastet. Denn gesunde Füße hat nur, wer diese täglich nutzt und beansprucht. In der heutigen Lebensumgebung gehen wir meist auf flachen Böden. Diese entsprechen nicht der Anatomie des menschlichen Fußes, der eigentlich darauf ausgelegt ist, sich permanent über Stock und Stein zu bewegen. Dazu kommen häufig Bewegungsmangel und Übergewicht, welche den Füßen wahre Schwerstarbeit abverlangen. Auch laufen Kinder heute kaum noch barfuß, sodass die Muskeln es schwer haben, sich richtig zu entfalten.
Regelmäßiges Barfußlaufen ist sehr gesund für die Füße. Inzwischen gibt es sogar eigene Barfußparks, in denen das natürliche Barfußlaufen wieder neu entdeckt werden kann. Kurz und bündig: mit richtigen Schuhen bzw. Barfußeinlagen sowie regelmäßiger Fußgymnastik oder Barfußlaufen können Sie Fußschmerzen effizient vorbeugen und etwas für Ihre eigene Feetness tun.
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